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19.05.2012: Gemeinschaftsübung THL bei PKW und LKW

Eine außergewöhnliche Gemeinschaftsübung führten die Feuerwehren Axberg, Mistelbach und Oftering durch - technische Hilfeleistung bei LKW-Unfällen. Während man Übungen mit PKW's noch relativ einfach durchführen kann, ist die Nutzung (und Zerstörung) von LKW's deutlich schwieriger, wiewohl im Einsatzfall im wahrsten Sinne des Wortes große Probleme auf die Einsatzkräfte zukommen.

Basierend auf einer Idee von AW Martin Achatz der FF Oftering wurden Möglichkeiten sondiert, an LKW's zu üben. Da sich dies wie erwartet schwierig herausstellte, wurden auch für diese Übung die Feuerwehr-Kräfte überörtlich gebündelt und die Übung gemeinsam organisiert und durchgeführt. So konnte für die teilnehmenden Kameraden eimn außergewöhnlicher Nachmittag zusammengestellt werden, nach dem jeder mit vielen neuen Erfahrungen nach Hause ging.

Die 40 Kameraden der drei Wehren wurden in 3 gemischte Gruppen geteilt, um möglichst viel Erfahrungsaustausch erreichen zu können. Die Zusammenarbeit der Teams funktionierte perfekt und so konnte bei jedem Übungsdurchgang rasch das Ziel erreicht werden.

Station 1: PKW-Unfall

Zum Einstieg in das Thema technische Hilfeleistung wurde an PKW's geübt. Hier zeigte sich der gute Ausbildungsstandard der Wehren - rasch konnten die gestellten Aufgaben bewältigt werden. Doch viel wichtiger war das gemeinsame Erarbeiten der Lösung, wo den Diskussionen genug Zeit eingeräumt wurde. Interessant war auch der Vergleich der Gerätschaften der einzelnen Wehren - Ablageplätze werden von allen standardmäßig aufgebaut, im großen und ganzen auch mit der gleichen Bestückung an Geräten. Doch in Details kann man immer von den Erfahrungen der anderen Wehren profitieren.

Station 2: LKW-Unfall

Das eigentliche Highlight des Übungsnachmittages war die Übung an einem LKW. Da bei oberösterreichs Feuerwehren ja stark der Sparstift angesetzt wird, konnte der Dräger TRT 7000 leider nicht nach Mistelbach gebracht werden :-) . Doch ein LKW-Anhänger und eine alte Kabine, welche von den findigen Kameraden auf dem Anhänger befestigt wurde, ersetzten das Übungsgerät geradezu perfekt. So konnte absolut realitätsgetreu die Rettung aus einer LKW-Kabine beübt werden - mit allen seinen Unterschieden zur Rettung aus PKW's wie der unterschiedlichen Höhe, dem unterschiedlichen Aufbau der Kabine selbst bis zur Thematik der Sicherung eines LKW's und die Fixierung der Kabine.

Weiters konnte eine Twin-Saw praktisch ausprobiert werden, mit der einfach Öffnungen in die Blechteile geschnitten werden können.

Außerdem wurden die Kameraden an einem weiteren LKW in die richtigen Erstmaßnahmen unterwiesen, d.h. Batteriemanagement, Position von Treibstofftanks, wichtige Hinweise für das Abschleppen des Fahrzeuges (sofern das von der Feuerwehr überhaupt durchgeführt werden soll und kann) usw.

Station 3: Erste Hilfe bei LKW-Unfällen

Auch die Erstversorgung und Rettung von eingeklemmten Personen in LKW's stellt die Feuerwehren vor neue Probleme. So wurde diesem Thema eine eigene Station gewidmet. Mit verschiedenen Mitteln galt es z.B. den Fahrer aus der Kabine zu retten - was nur mit deutlich größerem Personalaufwand zu bewerkstelligen ist.

Resümee:

Eine Feuerwehr ohne Bundesstraße oder Autobahn setzt sich normalerweise eher selten mit LKW-Unfällen auseinander, doch überall fahren heute große LKW's durch das Land, sei es auf Baustellen, im Verteilerverkehr oder nur um Hauptverkehrsrouten zu umfahren. So kann doch überall ein Unfall mit diesen Riesen passieren - sh. z.B. Einsatzbericht vom 14.6.2010. Umso wichtiger ist es, sich daher mit den Herausforderungen auseinander zu setzten und eine realistische Einschätzung zu haben, was mit den eigenen Geräten möglich ist.

Der Dank gilt den engagierten Übungsorganisatoren, der Fa. Heba für das Übungsgelände und viele Übungsutensilien sowie allen Kameraden welche sich für diese interessante Übung Zeit genommen haben.

 

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