Donnerstag, 28. März 2024
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Feuerwehrhaus: Neue Einsatzzentrale

Seit dem Jahr 2000 werden die Kameraden der Feuerwehr Oftering mittels einer digitalen Pageralarmierung zum Einsatz alarmiert. Im August 2003 gehörten wir zu den Testfeuerwehren des Bezirkes Linz-Land, bei denen die ersten W.A.S.-Endstellen installiert wurden. Nach vollständiger Inbetriebnahme des W.A.S. galt es nun, die Funktionen der bestehenden Einsatzzentrale mit dem W.A.S. zu verknüpfen.

Der Hintergrund:

Die Firma Zehetner lieferte vor sieben Jahren nicht nur eine digitale Pageralarmierung für die Feuerwehr Oftering, die gesamte Einsatzzentrale wurde neu konzipiert und auch die Haustechnik im Feuerwehrhaus erweitert und damit verknüpft. Bis Ende September 2004 wurde dann ein Parallelbetrieb von W.A.S. und bisheriger Alarmierungseinrichtung gefahren, da beim W.A.S. noch einige Kinderkrankheiten auszumerzen waren und die Anlage noch nicht zur Zufriedenheit funktionierte. Nachdem nun über das neue System Sirene und Pager gesteuert wurden, musste von den Kameraden ein Weg gefunden werden, die bisherigen Funktionen der Einsatz­zentrale mit dem W.A.S. zu verknüpfen.  

Die Einsatzzentrale:

Die bisherige Anlage wurde über eine Reihe von Tastern auf Paneelen gesteuert. So waren z.B. die unterschiedlichen Sirenenprogramme, Sammelalarmierungen und die Steuerung des Tonbandes hier zusammen­gefasst. Diese Funktionen waren nun alle in den Menüs des Bedienpultes des W.A.S. untergebracht, doch die Übersichtlichkeit litt doch stark darunter. Weiters galt es, einen optimalen Platz für den neuen Drucker zu finden, der die Einsatzbefehle ausdruckt und das neue "Text-to-speech" Modul zu integrieren. Die Haustechnik wurde parallel um ein neues Schließsystem der Eingangstüre erweitert. Das bisherige Zylinderschloss wurde gegen eine Zutrittskontrolle per Fingerabdruckscanner ersetzt, was einerseits den administrativen Aufwand zur Schlüsselorganisation wegfallen lässt und außerdem die Türöffnung als neue Funktion zur Steuerung ermöglicht. 

Das Konzept:

Bei der Konzeptfindung setzte sich schließlich der Vorschlag durch, den Drucker nicht in der Einsatzzentrale zu belassen, sondern direkt in der Fahrzeughalle zu platzieren. Den Einsatzkräften stehen damit schriftlich die Alarmierungsinformationen zur Verfügung. Wenn die Einsatzzentrale von einem Kameraden besetzt wird, kann dieser auf die Informationen des zeitgleich versendeten Einsatz-Fax zurückgreifen, welches detailliertere Infos als der Ausdruck beinhaltet. Weiters sollten die beiden wichtigsten W.A.S.-Funktionen im Einsatzfall – Abhören des Einsatzbefehles und Status­meldung "ausgerückt" – ebenfalls über Taster zu betätigen sein, wodurch der Gang in die Einsatzzentrale für die erstausrückenden Kameraden entfällt. 

Die Umsetzung:

Die notwendigen Adaptionen und Verkabelungen im Feuerwehrhaus wurden völlig in Eigenleistung durch die Kameraden erstellt. Neben dem Umbau der Eingangstüre und der Anbringung des Fingerabdruckscanners wurde auch ein neuer Druckknopfmelder installiert.

Weiters wurde für den Drucker eine Halterung angefertigt, zwei große Taster neben dem Drucker installiert und eine Statusleuchte an der Decke der Fahrzeughalle angebracht. Diese leuchtet Grün im einsatzbereiten Zustand, rot bei einem offenen Auftrag, orange bei ausgerückt sowie rot-orange wenn bereits zu einem Einsatz ausgerückt wurde, jedoch ein weiterer Alarmierungsauftrag eingegangen ist. 

Ergänzend ist auch ein Ortsplan mit Adressenliste direkt beim Drucker platziert worden, falls der Einsatzort nicht bekannt sein sollte. Die Adaption und Anbindung der bisherigen Logik-Steuerung an das W.A.S. wurde von der Fa. Zehetner durchgeführt. Softwareseitige Anpassungen wurden von Kamerad OAW Sebastian Buschek von der FF Freiling durchgeführt.

In der Einsatzzentrale mussten zwei Paneele getauscht werden. Neben dem W.A.S. Bedienfeld befinden sich nun abgesetzt die Sirenensteuerung und die Statusmeldungen. Über die Tastatur können die Texte für Pageralarmierungen eingegeben werden. Die alte Sirenensteuerung wich der Steuerung des "Text-to-speech" Modules. Auch die Über­wachung der Haustechnik konnte wieder voll umgesetzt werden. So werden bei Ausfall der Strom- oder Luftversorgung im Feuerwehrhaus bestimmte Kameraden alarmiert. Die gesamte Einsatzzentrale ist weiters über eine unabhängige Stromversorgung abgesichert, wodurch auch bei einem Stromausfall die Betriebssicherheit gewährleistet bleibt.

Der Ablauf im Einsatzfall:

Bei Eingang eines Alarmes wird über die Hausrufanlage Hausalarm ausgelöst, danach wird der Alarmierungstext über das „Text-to-speech" Modul 3 min lang ausgegeben. In der Fahrzeughalle und am Vorplatz wird weiters das Licht eingeschaltet, die Eingangstüre für 10 min geöffnet, am Drucker die Alarmierungsnachricht ausgegeben und die Statusleuchte springt auf Rot. Die ersten eintreffenden Kameraden öffnen zuerst die Hallentore und die Versorgungs­kupp­lung­en der Fahrzeuge. Über den 1. Taster kann nach Ablauf der 3 min der Einsatz­befehl nochmals abgerufen werden. Während sich die Kameraden anziehen, erfahren sie hier somit schon alle Infos über den Alarmierungsgrund. Am Drucker liegen die Informationen dann auch schon in schriftlicher Form bereit. 

Direkt im Blickfeld befindet sich dann der Ortsplan mit Adressenliste, wo die Einsatzstelle im Bedarfsfall gesucht werden kann. Vor der Ausfahrt wird dann der zweite Druckknopf betätigt und über das W.A.S. der Status "Ausgerückt" an die LWZ zurück­gegeben. Die Statuslampe springt dann auf Orange. Dadurch sehen auch später nachrückende Kameraden, ob noch Einsatzaufträge offen sind, denn bei mehreren Alarmierungen muss jeder Einsatz einzeln quittiert werden. Erst wenn nach Einsatzende im W.A.S. auf Status Eingerückt gestellt wird, springt auch die Statuslampe wieder auf Grün zurück.

 

Resümee:

 

 

  • Die Entscheidung, die ersten im Einsatz relevanten Informationen und Funktionen in der Fahrzeughalle zusammenfassen, hat sich voll bewährt. Hier wurden die Wege der Kameraden entscheidend verkürzt.

  • Durch die Statusleuchte kann von jedem Kameraden jederzeit der aktuelle Alarmierungsstatus erkannt werden, sowie auch, ob noch offene Einsätze bestehen.

  • Das Text-to-speech Modul ist wider Erwarten gut verständlich. 

  • Durch die großteils in Eigenleistung durchgeführten Arbeiten konnte die Adaption rasch und budgetfreundlich durchgeführt werden, wodurch nun wieder eine dem Stand der Technik entsprechende Einsatzzentrale zur Verfügung steht.

Vorstellung der Anlage im BRENNPUNKT:

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