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20.09.2014: Brand im Ofteringer Ortszentrum als Übungsannahme für 4 Feuerwehren mit 82 Einsatzkräften

Ein Brandausbruch mitten im Ortszentrum - wie am 30. September 1890 auch - war am 20. September 2014 "nur" Übungsannahme für die Gemeinschaftsübung der Feuerwehren Axberg, Freiling, Marchtrenk und Oftering. Vor 124 Jahren hatte der Brand verheerenden Schaden angerichtet, indem zahlreiche Gebäude im Zentrum ein Raub der Flammen wurden. Heute würde dies keinesfalls mehr so passieren!

Annahme der von OBI Stefan Hetzmannseder in den letzten Monaten geplanten Übung war ein Brandausbruch im Schlachthaus der Fleischhauerei Führer. Der Brandausbruch wurde erst bemerkt, als die Flammen schon den gesamten Dachstuhl erfasst hatten. Somit wurden nicht nur die beiden Ofteringer Wehren alarmiert, sondern aus der Alarmstufe zwei auch die Feuerwehren Axberg in Marchtrenk.

Die Übung wurde sehr bewusst als Übung (und damit mit Lerneffekten und Erfahrungsgewinn) und nicht als Leistungsschau vor der Bevölkerung konzipiert. Das bedeutet dass die Kameraden nicht einfach ein "Drehbuch" abgearbeitet haben, um möglichst fehlerfrei und schnell eine Menschenrettung und Brandbekämpfung für die Zuschauer darzustellen, sondern bewusst wurden Einsatzabläufe einmal anders ausgeführt, um zu sehen, ob auch diese zum Erfolg führen würden. Im Zuge so einer Übung ist es schließlich auch erlaubt (und sollte eigentlich erwünscht) sein, bisherige Vorgehensweisen zu hinterfragen und Neues auszuprobieren, um im Einsatzfall immer der Situation angepasst die richtigen Entscheidungen treffen zu können.

So wurde z.B. der nördliche Einsatzabschnitt der FF Axberg von der Wasserversorgung und auch der Atemschutzsammelstelle getrennt von den anderen beiden Abschnitten geführt, da direkt neben dem Brandobjekt die einzige Verbindungsstrasse zwischen den Einsatzabschnitten lag. Im Einsatzfall würde man ev. einen Weg durch Privatgrundstücke und -gärten suchen, so zeigte sich jedoch dass diese Variante durchaus ebenso effektiv sein kann, solange die Einsatzbefehle für beide Seiten klar abgestimmt sind.
Weiters wurde LFB-S Freiling in der Erstphase für den Aufbau der Saugstelle und eines Teiles der Versorgungsleitung vom Teich beim Schloss Freiling eingesetzt - unterstützt von LFB-A Oftering. Nachteilig stellt sich jedoch hierbei heraus, dass mit dem Fahrzeug ein kompletter Atemschutztrupp erst nach ca. 20 Minuten zur Verfügung steht, wenn die Leitung fertiggestellt ist. Und weiters hätte der Kran die Drehleiter von Beginn an bei der Brandbekämpfung von oben herab unterstützen können, was so im fortgeschrittenen Einsatzverlauf nicht mehr nutzbringend war.
Zu guter Letzt wurde auch die Wasserversorgung der einzelnen Abschnitte unabhängig voneinander errichtet, um einen Überblick über die aktuellen Verfügbarkeiten aus der Ofteringer Ortswasserleitung sowie von zwei Löschteichen zu erhalten.

Die Besatzung von Tank Oftering begann nach einer ersten Lageerkundung mit dem Aufbau einer Riegelstellung zum östlich angrenzenden Gebäude sowie der Personensuche im Erdgeschoss des Hauptgebäudes. Durch Pumpe Oftering wurde mittels 5 B-Längen die Wasserversorgung über den Hydranten beim Feuerwehrhaus und der Tragkraftspritze sichergestellt. Der zweite Atemschutztrupp führte ebenfalls einen Personensuche im Erdgeschoss durch.
Nachdem alle vermissten Personen im Gebäude gefunden waren, wurde das Gebäude mittels Überdruckbelüfter rauchfrei gemacht.

Mittels KDO Freiling wurde schon in der Anfangsphase die Einsatzleitung und die Atemschutzsammelstelle besetzt. Währenddessen ging der Atemschutztrupp von Rüst-Lösch Freiling über eine Leiter in den ersten Stock vor, und begann dort mit der Personensuche. Über mehrere Rohre wurde ein Übergreifen der Flammen zum westlich angrenzenden Gebäude verhindert.
Pumpe Freiling nutzte die Saugstelle am Teich beim Schloss Freiling, um eine Relaisleitung zu Rüst-Lösch Freiling zu speisen. Diese gesamt ca. 700m lange Leitung wurde gemeinsam mit Pumpe Oftering errichtet und lieferte bereits nach 20 Minuten Wasser.

Die Kameraden der Feuerwehr Axberg positionierten das Tanklöschfahrzeug nördlich der Einsatzstelle. Über Pumpe Axberg wurde die Wasserversorgung über den Lehner-Teich sichergestellt. Für die beiden Atemschutztrupps wurde aufgrund der besonderen örtlichen Gegebenheit eine separate Atemschutz-Sammelstelle bei KDO Axberg eingerichtet. Neben Löscharbeiten waren die Kameraden mit der Personensuche im Heizungskeller und weiteren Räumlichkeiten im Schlachthaus beschäftigt.

Die Drehleiter Marchtrenk wurde zur Brandbekämpfung eingesetzt und dazu vom GTLF als Wasserpuffer unterstützt.

Nach knapp einer Stunde waren alle Aufgabenstellungen von den 82 Kameraden der vier Feuerwehren erfolgreich abgearbeitet, sodass die Übung beendet werden konnte. Die Abschnittsleiter und Führungskräfte führten anschließend eine Begehung und erste Nachbesprechung vor Ort durch, um mit möglichst frischen Eindrücken erste Erfahrungen weitergeben zu können.

Nach dem Abschluss der Aufräumarbeiten vor Ort – und einer entsprechenden Stärkung – gab es vom Einsatzleiter HBI Josef Hetzmannseder nochmals eine genaue Vorstellung des Übungsszenarios im Feuerwehrhaus und ein abschließendes Resümee der beteiligten Wehren sowie der Übungsbeobachter.
Diese zogen einhellig eine grundsätzlich sehr positive Bilanz dieser Gemeinschaftsübung, die eine oder andere Anregung wurde konstruktiv erläutert und wird im internen Übungsresümee mitbetrachtet werden.

Ein herzlicher Dank ergeht an alle Kameradinnen und Kameraden, welche sich so zahlreich an einem Samstag Nachmittag für diese Übung Zeit genommen haben!
Ein weiterer Dank ergeht an Matthias Lauber, der die Übung mit seiner Kamera begleitet hat.

www.ff-axberg.at
www.feuerwehr-freiling.at
www.feuerwehr-marchtrenk.at

Bilder

Bilder (www.laumat.at)

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